15.11.2022 – Europameisterschaften der Jugend im Schach in Antalya – Jonathan Franz Meitzner spielt für Deutschland

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Es waren ereignisreiche Tage Anfang November in Antalya. Bei sommerlichen Temperaturen kämpften die besten jungen Schachspielerinnen und Schachspieler um die Krone Europas in den Altersklassen U8 bis U18. Insgesamt 46 europäische Nationen verwandelten die Hotelanlage in Belek in internationales Flair. Der türkische Verband veranstaltete über 10 Tage wahrlich ein großes Fest!
Die deutsche Mannschaft war mit insgesamt 16 TeilnehmerInnen recht überschaubar, schickten die Polen vergleichsweise 49 Mädchen und Jungen ins Rennen. Mit 1000 Spielerinnen und Spielern und einer entsprechenden Anzahl an Begleitpersonen war das Hotel restlos ausgebucht.
Mit Jonathan Franz Meitzner aus Thüringen durfte erstmals ein Eichsfelder in der Altersklasse U8 die deutschen Farben vertreten. Mitten in Corona mit dem Schachspielen erst begonnen, gewann er im Vorsommer dieses Jahres bei den Deutschen Meisterschaften in Willingen überraschend die Bronzemedaille und erreichte damit auch die Qualifikation für die Teilnahme an den Europameisterschaften.
Mit 4,5 Punkten aus 9 Partien erreichte Jonathan am Ende ein sehr starkes Ergebnis. Er belegte damit Platz 38 von insgesamt 85 Teilnehmern. Gestartet von Platz 71 und 0 ELO, spielte er eine Performance von 1340 und vergab in den letzten 2 Partien durch knapp verlorene Endspiele eine noch bessere Platzierung. Alleine die Tatsache, dass es einem 8-jährigen gelingt, sich 4h auf eine Partie zu konzentrieren, ist für mich als Vater schon eine beeindruckende Leistung. Höhepunkt des Turnieres war sicherlich der Sieg in Runde 5 gegen den Engländer George Chen mit einer ELO von 1524!
Das Rahmenprogramm ließ auch keine Wünsche offen. So wurden wir zu den Mahlzeiten stets bestens verköstigt an den meterlangen Buffets. 16 Schüsseln mit verschiedenen Oliven hatte ich bis dahin noch nie gesehen… Tagsüber wurde oft noch gekickt, teilweise abends auch unter Flutlicht, vorrangig mit den Engländern, Schotten und den Iren. Die Erholung am Strand und das abendliche Showprogramm rundeten die Meisterschaft vollkommen ab und ließen den Schmerz auch über die ein oder andere Niederlage schnell wieder vergessen.