30.12.2015 – Aus Pleiten, Pech und Pannen neue Kraft geschöpft – Yvonne Ittershagen blickt auf die Saison 2015 zurück und steckt sich neue Ziele

Für 2015 hatte ich mir zwei große Ziele gesetzt: einen Marathon und eine Langdistanz finishen.

Am 26. April kam ich bei meinem ersten Marathon in 3 Std 25 min ins Ziel. Der Trainingsplan ging sehr gut auf, da ich mir vornahm eine 3:30er Zeit zu laufen. Aber auch das  intensive Training bei der LG Eichsfeld, an dem ich seit November 2014 zwei Mal die Woche teilnahm, sorgte für die notwenige Grundlage, um einen guten Marathon zu absolvieren.

Für diese Saison stand fest: Nicht zu viele Wettkämpfe machen! … um für die Langdistanz (3,8-180-42) genügend Power zu haben. Die nächste Etappe war der Erfurt Triathlon in Hohenfelden, bei dem ich in der Saison 2014 den 1. Platz erreicht hatte – also Titelverteidigung. Obwohl es ein durchaus hügeliger Triathlon ist mit einer Regenwahrscheinlichkeit von 90 Prozent, mag ich diese Veranstaltung besonders gern. Am Ende konnte Pascal mit einem starken dritten Platz und ich mit dem 1. Platz den Wettkampf rocken. Der tolle Wanderpokal durfte mit einer Zeit von 2:34 Std wieder mit in das Eichsfeld fahren.

Nun hieß es lange Radeinheiten und volle Konzentration auf Ziel 2 – die Ironmandistanz, welche am 02. August in Maastricht stattfinden sollte. Die Trainingsumfänge wurden immer länger und intensiver. Neben 5h Radausfahrten mit unseren Jungs vom Team (die mich nebenbei bemerkt ganz schön angetrieben haben) kam das Intervalltraining und Schwimmtraining im See hinzu. Dann ging es auf zur großen Reise. Ich war sehr gut vorbereitet, das Material wurde 1000 Mal gecheckt und auch körperlich habe ich mich sehr fit gefühlt. Meine ganze Familie und Freunde haben mich begleitet und das hat mir eine Menge Kraft gegeben, doch es sollte anderes kommen.

Um 08:00 Uhr Morgens fiel der Startschuss für die 3,8 Kilometer schwimmen im Kanal der Maastrichter Innenstadt. Das Ambiente war unbeschreiblich mitreißend. Nach 1:12 Std stieg ich aus dem Wasser und es ging mir richtig gut. Mein Bruder und mentale Stütze für all die Wettkämpfe rief mir zu, dass ich schneller war als geplant, das gab mir den nötige Sicherheit gut in der Zeit zu liegen.

Bei Kilometer 50 kam jedoch das große Pech. Mein Vorderreifen löste sich von der Felge nach dem Überfahren eines Gitters. Ich konnte den Schaden allein nicht beheben und auch der Bikeservice hatte kein entsprechendes Material dabei. Durch Zufall lieh mir ein Zuschauer der vorbei kam sein Vorderrad und ich konnte weiter fahren. Aber auch das war nicht von Dauer, denn 10 Kilometer später platzte der Hinterreifen auf dem kochenden Asphalt, denn eine dünne Stelle im Mantel gab nach. Mein Wettkampf war vorbei und Ziel Nummer 2 konnte nicht verwirklicht werden. Ich war sehr traurig darüber.

Meine Familie motivierte mich schnell umzudenken und somit konzentrierte ich mich auf die Mitteldistanzen (1,9-90.21), den ICAN am 16. August in Nordhausen und die WM in Zell am See, auf die ich mich sogleich freute.

In Nordhausen sicherte ich mir wie im Vorjahr den 2. Platz in der Thüringer Meisterschaft mit 5:19 Std und den 2. Platz in der AK 30, obwohl ich an dem Tag aufgrund von Schmerzen Probleme hatte ins Ziel zu kommen.

Zwei Wochen später, am 28. August, fuhr ich dann mit Freunden nach Zell am See zur 70.3 Weltmeisterschaft. Der Wettkampf fand am Sonntag, den 30. August statt und allein die kilometerlange Wechselzone war der Wahnsinn wie auch das heiße Wetter an diesen Tagen. Es iwar schon beeindruckend mit aller Welt des Triathlonsports starten zu dürfen. Punkt 11Uhr am Morgen fiel der Startschuss für die AK 30 der Frauen.  Nach 5:29 Std kam ich überglücklich ins Ziel und freute mich über meine erste Finisher-Medaille bei einer Ironman 70.3 Weltmeisterschaft. Nicht zuletzt war ich froh bei der sengenden Hitze nicht aufgegeben zu haben.

Es bleibt festzustellen, dass mich in diesem Jahr einige Regenwolken begleitet haben, wohl auch weil 2015 ein Wendepunkt für mich darstellte, privat und im Sport. Das war wichtig, um neue Kraft zu schöpfen für die kommende Saison. Denn es bleibt noch Ziel 2 offen und das ist schon terminlich gesetzt auf den Juli 2016 – die Challenge in Roth!

Ich freu mich darauf!

Yvonne Ittershagen