28.06.2015 – Team Eichsfeld mit Dennis und Jens auf Platz 18

Am vergangenen Samstag erlebte der überaus beliebte und bereits zur Tradition gewordene Rennsteigstaffellauf seine 17. Auflage.
Ziel hierbei ist es mit 10 Läufern den Rennsteig über 171 km in 10 vorgegebenen Etappen zwischen 14 und 20 km mit festen Wechselpunkten schnellstmöglich zu  überqueren.
Zum 3.Mal dabei war auch das Team Eichsfeld, mit dem großen Vorhaben die Vorjahreszeit von 12:37:56h noch einmal zu unterbieten.
Das dieses Unterfangen alles andere als leicht werden sollte, dessen war man sich beim vorabendlichen gemeinsamen Abendessen im Mannschaftshotel in Rudolphstein bewußt. Jedoch das für die Radbegleitung mit Peter und Martin Sander zwei Athleten dabei waren, welche besser nicht sein konnten, versprühte unter den Läufern zsätzlichen Optimismus.
Und so fuhr die Mannschaft nach einer kurzen Nacht guter Dinge in das wenige Kilometer entfernte Blankenstein zum Start.

Hier, zu Fuße der wohl populärsten Sportstätte des Freistaates, dem Rennsteig, ging um 6 Uhr in der Früh bei naßkalten äußeren Bedingungen unser Startläufer Jochen Bachert gemeinsam mit weiteren 144 Männerstaffeln, 75 Mix- und 14 Frauenstaffel waren bereits 1 Stunde unterwegs, an den Start um das 1. Teistück von
ca.18 km nach Grumbach in Angriff zu nehmen. Und er sollte seine Sache gut machen. Bachert, immer die Ruhe in Person, strotzte allen Strapazen und erreichte nach 1:21:22h den 1.Wechselpunkt.
Er übertrug die Verantwortung auf seinen Vereinskameraden, beide starten für Concordia Beuren, Jens Becker.

Dieser war im Vorfeld immer mal leicht verletzt, aber daran dachte er an diesem Tag nicht. Auf den langen Asphaltabschnitten, besonders auf dem endlos erscheinendem Radweg vom fränkischen Steinbach am Wald bis zur 2.Wechselstelle wurde er von den Radfahrern stets motiviert und erreichte nach einer Laufzeit von 1:24:55h völlig kaputt nach fast 20 km sein Etappenziel nahe Spechtsbrunn und übergab auf den Neuling Raik Löser von Budokan Heiligenstadt.
„Raik verdient ein ganz dickes Lob, er sprang spontan für den erkrankten Thomas Eckardt ein und lief auf seinem Abschnitt mit 1:11:43h eine Spitzenzeit. Nur 15 Athleten waren auf der recht bergigen Etappe von knapp 15 km nach Neuhaus schneller!“ so schwärmte das ganze Team angesichts seiner Leistung.
“ Ich wurde von der Mannschaft super aufgenommen, was auch für den großen Charakter dieser Truppe spricht. Da will man natürlich auch was zurückgeben!“
so die ersten Emotionen von Löser nach dem Rennen.  Dieses war ihm eindrucksvoll gelungen!

Den 4.Staffelabschnitt von Neuhaus nach Masserberg über knapp 18 km absolvierte Sylvio Bachmann vom LAC Eichsfeld.In seiner zuverlässigen Art gab er sich kein Blöße und kämpfte unverdrossen. Nach 1:21:18h erreichte er die Wechselstelle in Masserberg. „Ein Jeder von uns opfert sich auf, da will man keinen enttäuschen und gibt alles!“ so Bachmann anschließend.
Inzwischen war Christian Albert von der SG Bickenriede unterwegs um über Neustadt die Wechselstelle in Allzunah zu erreichen.
Nach knapp 18 km ging für ihn nach 1:20:25h ein großer Lauf zu Ende.
Albert kehrte in diesem Jahr ins Team zurück und wollte sich für das ihm übertragene Vertrauen rechtfertigen. Ein Jeder merkte mit welcher Ersthaftigkeit er sich der Sache annmahm.

„Nach der Hälfte des Rennens lagen wir dennoch knapp 5min. zurück gegenüber dem Vorjahr. So hatte ich es mit 5-7min. im Vorfeld auch eingeschätzt.
Wir haben in diesem Jahr bewußt aber auch auf Wunsch einiger Läufer 8 der 10 Laufstrecken untereinander getauscht. Dieses bürgt immer ein gewisses Risiko, kann aber natürlich auch etwas Positives haben. Dennoch waren wir optimistisch das auf den folgenden Etappen die Zeit wieder reingelaufen werden kann!“
so der sehr aufgeregte Betreuer Stephan Teupel mit einem Zwischenfazit.

Die Königsetappe über die Schmücke nach Oberhof war natürlich zum 3.Mal für den mehrfachen Eichsfeldmeister Matthias Hupe vom LAC Eichsfeld reserviert. Matthias hatte unzählige Male bewiesen das er immer seine Leistung abrufen kann wenn es drauf ankommt. War seine Zeit in diesem Jahr auch leicht schlechter als 2014, das ärgerte ihn schon ganz schön, bewies er wiederum seine läuferische Klasse und wechselte am Grenzadler nach 20km und einer Laufzeit von 1:23:32h auf seinen Vereinskameraden Jörg Hackethal.
An der Thüringer Hütte ließen sich die Radfahrer Peter und Martin Sander inzwischen im Eiltempo eine Bratwurst schmecken. Immer nur Bananen und Müsliriegel, da reicht es irgendwann… Sie saßen mittlerweile 8 Stunden im Sattel und waren über 100 km gefahren. Beide stellten sich stets in den Dienst der Läufer und waren für die gesamte Mannschaft an diesem Tag ein großes Privileg!

Jörg Hackethal hatte mit 14 km einen der kürzeren Abschnitte zu bewältigen. Vorbei an der sehr bekannten Ebertswiese führte sein Weg zur Wechselstelle am Nesselberg. Mit unermüdlichen Einsatz kam er nach 1:02.20h, 40sec.
schneller als vor Jahresfrist, an seinem Wechselpunkt an. Er hatte sich völlig verausgabt und lag noch Minuten danach am Boden nieder, bis er dann nach kurzer Zeit der Erholung die passenden Worte fand.
“ Ich bestreite zwar jedes Jahr einige Wettkämpfe außerhalb der Region, aber der Rennsteigstaffellauf das ist für mich das Highlight. Man ist integriert in eine Truppe Gleichgesinnter – alle mit dem selben Ziel, was schöneres gibt es für mich nicht! “ Treffender konnte er es wohl in diesem für ihn sehr emotionalen Momemt nicht beschreiben!
Die 8.Etappe, ebenfalls knapp 14 km lang, lief Tino Reuter vom LTV Obereichsfeld. Er ist schon unzählige Male bei diesem Event dabei gewesen und war bereits für einige andere Staffeln im Einsatz. Seine Strecke ging entlang am
Heuberg- und Spießberghaus zum Kleinen Inselberg. Reuter, der älteste im Team, hatte sich wieder sehr gut in Form gebracht und konnte die Zeit vom letzten Jahr auf diesem Abschnitt  um sage und schreibe 2min. unterbieten.
Er brachte das Team wieder auf Kurs und die Vorjahreszeit erschien realistisch, denn mit Dennis Lämmerhirt, einem Triathlet vom 1.ESC ging nun ein großer Hoffnungsträger in das Rennen.
Alle trauten ihm etwas Außergewöhnliches zu und sollten auch Recht behalten!
Auf einer der schwersten Etappen, der Weg führte zu Beginn sehr steil bergan hinauf zum Großen Inselberg und ist mit 20 km auch eine der längsten zeigte Lämmerhirt was in ihm steckt. Er holte Sekunde für Sekunde auf und hielt dem enormen Erwartungsdruck stand.
Beim letzten Wechsel an der Hohen Sonne summierten sich die Sekunden dann auf 4min. die Lämmerhirt gutmachte.
Man lag erstmals an diesem Tag im zeitlichen Plus zum Vorjahr. Es waren zu diesem Zeitpunkt genau 12sec. nach 156 km. Ein Wimpernschlag!
In der Platzierung war die Staffel mit einem Durchschnittsalter von 43,8 Jahren mittlerweile unter die besten 20.Staffeln vorgelaufen.

Dem jüngsten Staffelteilnehmer, Jens Kuckelt ebenfalls vom 1.ESC wurde in diesem Jahr die große Ehre des Schlußläufers zu teil.
Auf den verbleibenden 15 km sollte er auf dem Weg zum Ziel nach Hörschel das Ganze vollenden. Das restliche Team war unterdessen mit den Fahrzeugen unterwegs um pünktlich beim Zieleinlauf dabei zu sein. Sie warteten gespannt, immer mit dem Blick zur Uhr.
Es sollte am Ende ganz knapp werden. Doch der Rucksack war an diesem Tag für ihn zu schwer. Kuckelt verlor etwas über 1min. und somit lief er gemeinsam mit seinen Team mit einer Endzeit von 12:39:08h und Gesamtplatz 18 nach einem Herzschlagfinale in Hörschel ein.
“ Natürlich bin ich leicht enttäuscht, das es am Ende mit einer neuen Bestzeit für die Mannschaft nicht gereicht hat. Dennoch habe ich alles gegeben und muß mir nichts vorwerfen. Meine Teamgefährten gratulierten mir und wir lagen uns in den Armen. Schnell war der Moment der Enttäuschung vorbei!“
so ein am Ende sehr gerührter Finalist. Nach der Abkühlung in der angrenzenden Werra hatte Kuckelt seine Feuertaufe als Schlußläufer entgültig bestanden.
“ Es ist nicht ausreichend den Erfolg der Mannschaft bei diesem Wettkampf an nackten Zahlen zu definieren! Alle Läufer einschließlich unsere Radfahrer haben an diesem Tag alles gegeben. Es war sportlich aber auch menschlich mal wieder für alle ein tolles Miteinander. Jeder war für den anderen da, mit einer vorbildhaften Einstellung haben alle ihren Teil zu diesem großem Coup beigetragen. Dieses live mitzuerleben ist immer wieder für einen Jeden etwas außergewöhnliches. Wenn dann am Ende 1:12min, das sind nicht mal 300 m bei insgesamt 171 km zu einer neuen Bestzeit gefehlt haben, verbietet sich jegliche Enttäuschung von selbst! Wir können stolz sein in Anbetracht des Geleisteten und haben unsere Heimat, das Eichsfeld, sehr gut präsentiert!
Unser besonderer Dank gilt an dieser Stelle unseren Sponsoren dem Autohaus Albertsmeyer in Worbis und der Firma Werbetechnik Becker in Leinefelde für die tolle Unterstützung!“ so zog Stephan Teupel, er war für das Sportliche zuständig, ein abschließendes Resümee.

Stephan Teupel
Team Eichsfeld