07.-15.06.2025 – Deutsche Jugend-Einzelmeisterschaften im Schach
Es ist und bleibt die intensivste Woche des Jahres! An Spannung und Emotionen ist sie wohl kaum zu überbieten. Und auch auch Schach ist richtiger Sport. Doppelrunden dauern schon mal 10h und das an einem Tag! Da benötigt man nicht nur eine Menge „Hirnschmalz“, sondern auch Kondition! Und leider läuft es auch nicht immer nach Plan. Da muss man Niederlagen hinnehmen, hinfallen, Wut und Enttäuschung raus lassen und wieder aufstehen. Denn nach der Partie ist vor der Partie.
Gespielt wurde nun an 7 aufeinander folgenden Tagen in den Altersklassen U8, U10, U12, U14, U16 und U18 bei den Mädchen und den Jungen. Parallel lief noch eine offene Deutsche Meisterschaft U25 in den Kategorien A, B und C. Hier nahmen vorrangig Spielerinnen und Spieler teil, die knapp die Landesqualifikationen verpassten und eben auch junge Erwachsene bis maximal 25 Jahre.
Bis auf die U8 mit 7 Runden spielten alle Turniere 9 Runden, so dass es 2 Doppelrunden gab im Turnier, was eine besonders hohe Belastung darstellte für die TN. Zu den Spielen kommen ja immer noch die Vor- und Nachbereitungen mit den Trainern!
Mit solch einer Doppelrunde ging es am Sonntag gleich los. Und wie es dann immer so ist, erwischte Jonathan in der U12 gleich eine Auftaktpartie über 5h und 30min, so dass er um 14.00 schnell noch Mittag aß, sich kurz ausruhte, die nächste Partie mit seinem Trainer vorbereitete, um pünktlich zur Nachmittagsrunde um 15.30 Uhr im Spielsaal wieder zu sitzen. Die Partie dauerte im Übrigen bis um 19.15 Uhr.
In Summe stand nach 8 Tagen ein sehr guter Platz 16 mit 5,5 Punkten aus 9 Partien für Jonathan zu Buche. Damit erzielte er das beste Punkteergebnis aller Thüringer Teilnehmer in der offiziellen Jugendmeisterschaft!
Als jüngerer Jahrgang startete er vom Setzlistenplatz 20 und mischte munter mit im Feld der 66 Teilnehmer in seiner Altersklasse U12. In der 3. Runde spielte er gar an Brett 1 gegen den Topgesetzten Mykhaylo Nezhyvenko und übersah hier tragischerweise einen Gewinnzug. Dieser gewann am Ende das Spiel und wurde auch abschließend Deutscher Meister. Aber so ist Schach eben auch: Nutzt du deine Chance nicht, ergreift sie der Gegner.
Für seinen Bruder Johan lief es in der U14 ganz und gar nicht… Mit viel Enthusiasmus angereist zu seiner ersten Deutschen Meisterschaft musste er schnell Tribut zollen. Nach 4 äußerst engen Auftaktniederlagen hätte er die Flinte am Liebesten ins Korn geworfen, berappelte sich aber wieder und spielte 3 Remis Partien in Folge. Er war natürlich mit insgesamt 1,5 Punkten nicht zufrieden, fuhr aber versöhnlich nach Hause und verbuchte eine wertvolle Erfahrung. Ob nun gewonnen oder verloren, hat solch eine Meisterschaft immer einen riesigen Lerneffekt für alle Teilnehmenden, so auch für Johan.
Zum Schluss noch ein großes Dankeschön an den Delegationsleiter Stefan Koch, ihren Trainer IM Heiko Machelett, Tim Gerlach und Robert Koksch als „Kümmerer“ vor Ort.